Am 15. Februar begann unsere 3-Tages-Tour, die uns von San
Pedro de Atacama, Chile, über die Anden nach Uyuni, Bolivien bringen sollte.
Mit 17 Leuten ging es per Bus los Richtung Grenze. Die hat man als solche aber
nicht erkannt, denn eigentlich stand da nur ein einzelnes Haus mitten im
Nirgendwo.
Nachdem alle ihre Stempel im Pass hatten, wurden wir in 5er-
oder 6er-Gruppen auf Jeeps aufgeteilt. Leider war die Aufteilung nicht sehr
sinnvoll, da in einem Jeep 4 Deutsche und 2 Franzosen und in unserem Jeep 2
Deutsche und 3 Franzosen saßen. Immerhin hatten wir die einzige 5er-Gruppe und
somit etwas mehr Platz. Nachteil war jedoch, dass nur eine Französin im Jeep
Spanisch konnte und zunächst auf Französisch und dann auf Englisch dem Rest der
Truppe das erklären musste, was der Fahrer jeweils erklärte, der leider nur
Spanisch sprach.
Allerdings haben wir jede Menge gesehen. Am ersten Tag ging
es direkt auf 5000 m rauf zu Geysiren und Thermalquellen, in denen man baden
konnte.
Danach zur Laguna Colorado, wo man wilde Flamingos sehen
konnte.
Allerdings mussten zwei aus der Gruppe der Höhe schon Tribut
zollen. Alles ins anstrengend, man bekommt schwer Luft, man bekommt
Kopfschmerzen und Übelkeit. Übernachtet haben wir in einem Hostel mitten in der
Wüste, ohne Netz und ohne Strom.
Am zweiten Tag ging es zunächst zu Arbol de Piedra, eine
Steinsammlung mitten in der Wüste zum Klettern. Die Aussicht von oben ist echt
gut.
Nach etlichen weiteren Wüsten und Lagunen kamen wir abends
in Uyuni an und gingen direkt schlafen. Am nächsten Tag hieß es nämlich
Aufstehen um 5 Uhr, damit wir rechtzeitig den Sonnenaufgang miterleben.
Danach ging es in die Salar de Uyuni, die weltberühmte
Salzwüste. Es ist wirklich ein bizarrer Anblick, weit und breit nichts als Salz
zu sehen. Mit so einer Kulisse lassen sich jedoch etliche lustige Fotos machen.
Nahe Uyuni befindet sich der Friedhof der Lokomotiven.
Das war der letzte Stopp der Tour. Am gleichen Tag sind wir
– in Uyuni gibt’s sonst nicht viel zu sehen – per Nachtzug weitergefahren nach
Oruro. Nach einer Nacht Pause sind wir dann per Bus nach La Paz weitergefahren.
La Paz ist der höchstgelegene Regierungssitz der Welt mit einer Höhe von knapp
4000 m. Die Stadt liegt in einem Tal in den Anden, was echt toll aussieht.
Besonders nachts schimmert das ganze Tal blau und gelb, gelb
von den Straßenlaternen und blau wegen des Lichts in den Wohnhäusern. Zweimal
am Tag gibt es eine kostenlose Stadtführung, die viel über die Geschichte La
Paz‘ erzählt und am Wochenende auch den Markt besucht.
Auch ein Spaziergang in den Nordosten der Stadt lohnt sich. Am
Zentralpark war grade Jahrmarkt, als wir dort waren.
Das Highlight in La Paz war aber die Mountainbike-Fahrt auf
der Death Road, der gefährlichsten Straße der Welt. Stefan kam auch mit, blieb
allerdings im Bus. Um 7.30 Uhr morgens ging es los, zunächst auf 4600 m, um das
Mountainbike auf einer Asphaltstraße kennen zu lernen. Wie es der Zufall
wollte, hatte ich das Joker-Bike.
Nach einer guten Stunde ging es auf die Death Road. Seit der
Eröffnung einer Umgehungsstraße herrscht verhältnismäßig wenig Verkehr, dennoch
ist es gefährlich, weil viele Kurven keine Leitplanke haben und die Straße auch
nicht asphaltiert ist, sondern aus rutschigem Kies besteht. Aber wir hatten
gute Guides, die viele Stopps eingebaut haben sowie auf die folgenden Passagen
samt Gefahren hinwiesen. Es ist auch niemanden etwas passiert. Dennoch war man
so auf die Straße konzentriert, dass man die Umgebung gar nicht wahrnahm
geschweige denn die Aussicht genießen konnte. Viele Sachen hab ich erst
gesehen, als wir mit dem Bus die Straße wieder rauf gefahren sind. Insgesamt
haben wir eine Strecke von 40 km zurückgelegt und dabei einen Höhenunterschied
von 3455 m überwunden.
Unten im Tal besuchten wir noch das La Sende Verde Animal
Refugee Camp, einer Auffangstelle ehemals eingesperrter Tiere, die jetzt wieder
in Wildnis leben können. Ganz witzig: In diesem Camp ist der Mensch eingezäunt
und nicht die Tiere. Die Affen durften wir uns aus der Nähe anschauen.
Morgen beginnt für uns der letzte Abschnitt unserer
Weltreise, der dreiwöchige Inka-Trail von La Paz bis nach Lima.
Bis demnächst